Grafik-Dateiformate – Verwendung, Vorteile und Nachteile

Dateiformate PDF JPG PNG TIFEs gibt unzählige Dateiformate – jedes hat seinen speziellen Einsatzbereich mit Vorteilen und Nachteilen. Da das Thema sehr umfangreich und komplex ist, werden hier nur die relevantesten Dateiformate für Grafik und Gestaltung sowie deren wichtigste Merkmale beschrieben. Grundsätzlich ist jedes Dateiformat ein Datencontainer, der bestimmte Informationen beinhalten kann.

 

.eps – Encapsulated PostScript
Dieses Dateiformat erzeugt die meisten Nachfragen von Kunden („Die brauchen für den Druck ein vektorisiertes EPS.“). Eine EPS-Datei kann Vektorgrafiken und Pixelbilder beinhalten. Meist werden die Dateien als Zeichnungen in einem übergeordnetem Layout verwendet oder auf einem Plotter/Drucker ausgegeben.
  • Einsatzgebiet
    • Zeichnungen (Logos, Illustrationen, …)
    • Druckvorstufe
  • Vorteile
    • Zeichenpfade sind verlustlos vergrößerbar
    • geringe Dateigröße
    • hohe Bildqualität
  • Nachteile
    • nur bedingt nachträglich veränderbar
    • eingebundene Pixelbilder können nicht verlustlos vergrößert werden
.pdf – Portable Document Format
Eine PDF-Datei ist noch vielseitiger als eine EPS-Datei, da neben Vektorgrafiken und Pixelbildern auch Schriften, Formulare, Web-Links, Filme und vieles mehr eingebunden werden können. PDF kann man mit vielen Programmen auf allen gängigen Betriebssystemen erstellen und ansehen.
  • Einsatzgebiet
    • Druckvorstufe
    • Download auf Internetseiten
    • Dokumentaustausch per E-Mail
  • Vorteile
    • universell einsetzbar (kleine Datei für Downloads, große Datei für den Druck)
    • weite Verbreitung, da von vielen Programmen unterstützt
    • Passwort-Schutz möglich
  • Nachteile
    • nur bedingt veränderbar/bearbeitbar
.tif – Tagged Image File
TIFF-Dateien speichern Pixelbilder. Dieses Dateiformat wird meist für den Offsetdruck verwendet, da es nicht komprimiert und die Bildqualität somit konstant bleibt. Durch die Entwicklung vielseitigerer Dateiformate geht die Nutzung diese Dateiformats langsam zurück.
  • Einsatzgebiet
    • Druckvorstufe/Offsetdruck
  •  Vorteile
    • kein Qualitätsverlust, da ohne Komprimierung
  • Nachteile
    • große Dateigröße
    • Motiv basiert auf Pixel und ist somit nicht verlustlos vergrößerter
.jpeg – Joint Photografic Experts Group
Dieses Dateiformat wird oft für Bilder im Internet verwendet, da durch die verschiedenen Komprimierungsstufen vergleichsweise kleine Dateien entstehen, die schnell übertragen werden können. Die Komprimierung geht allerdings zu Lasten der Bildqualität.
  • Einsatzgebiet
    • Bilder im Internet
    • Dateiformat der meisten Digitalkameras
  • Vorteile
    • geringe Dateigröße (je nach Stärke der Komprimierung)
  • Nachteile
    • Qualitätsverlust durch Komprimierung (je nach Stärke der Komprimierung)
    • Vergrößerungen verlieren sehr schnell an Qualität
.gif – Graphics Interchange Format
Dieses Dateiformat wird meist im Internet für Grafiken mit einer geringen Anzahl unterschiedlicher Faben verwendet, da nur maximal 256 Farben zur Verfügung stehen. Lange Zeit waren GIF-Dateien die einfachste Möglichkeit, um im Internet Bilder zu animieren und Transparenz zu nutzen. Jeder erinnert sich noch an die schön animierten Icons aus den Anfängen des WorldWideWeb.
  • Einsatzgebiet
    • Grafiken und Animationen  im Internet
  • Vorteile
    • geringe Dateigröße (durch Reduzierung auf maximal 256 Farben)
    • transparente Hintergründe möglich
    • animierte Bildsequenzen sind möglich (Animated GIF)
  • Nachteile
    • maximal 256 Farben möglich (Farbverläufe werden deshalb oft stufig dargestellt)

Die oben genannten Dateiformate können von zahlreichen Programmen auf unterschiedlichen Betriebssystemen verwendet werden. Es gibt jedoch auch sogenannte proprietäre Dateiformate, die von Firmen entwickelt wurden und meist nur von deren Programmen verwendet werden können. Die folgenden Dateiformate sind proprietär
.psd – Photoshop Datei
Dieses Dateiformat wird vom Bildbearbeitungsprogramm Adobe Photoshop erzeugt. Es ist fast so vielseitig wie ein PDF kann aber nur in Photoshop bearbeitet werden.

  • Vorteile
    • sehr vielseitig (Ebenen, Transparenz, Grafikfilter, Pfade/Schriften, 3D-Rendering, …)
    • Möglichkeiten für nachträgliche Veränderung
  • Nachteile
    • proprietäres Dateifomat (Adobe Photoshop)

.ai – Adobe Illustrator
Dieses Dateiformat wird vom Zeichenprogramm Adobe Illustrator erzeugt. Es kann Schriften, Pixel- und Vektorgrafiken enthalten – ähnlich wie eine EPS-Datei.

  • Vorteile
    • kleine Datei (wenn keine Pixel-Bilder eingebunden wurden)
    • unendlich verlustlos skalierbar (wenn keine Pixel-Bilder eingebunden wurden)
  • Nachteile
    • proprietäres Dateifomat (Adobe Illustrator)

.indd – InDesign Data
Dieses Dateiformat wird vom Layoutprogramm Adobe InDesign erzeugt. Schriften und viele Dateiformate können eingebunden werden.

  • Vorteile
    • sehr vielseitige Layout-Möglichkeiten
    • weite Verbreitung als Quasi-Standard
  • Nachteile
    • proprietäres Dateiformat (Adobe InDesign)

 

Welches Dateiformat man wählt hat nicht zuletzt auch Einfluss auf die Qualtität eines Produktes. Deshalb sollte man sich vor einem Projekt intensiv Gedanken machen oder am besten gleich einen Fachmann beauftragen.